Es gibt ein Sprichwort: „Was im Himmel das Paradies, sind auf Erden Suzhou und Hangzhou“. Für Suzhou können wir das so leider nicht bestätigen. Vielleicht hatten wir die falschen Erwartungen. Suzhou ist bekannt für seine Kanäle und Gärten, sowie für die Seidenherstellung. Erwartet man ein Städchen wie beispielsweise Amsterdam, wird man aber enttäuscht. Es gibt zwar eine handvoll Kanäle, diese sind aber nicht wirklich beeindruckend. Es ist nett, dort entlang zu schlender, mehr aber auch nicht. Da die Gärten in China alle recht ähnlich sind (und zudem noch teuer), haben wir nur einen einzigen besichtigt, den Garten des Ehepaars. Es gab eine Vielzahl an Höfen, einen Teich und Nachbildungen der Yellow Mountains.
Gestern Abend sind wir noch Hot-Pot essen gegangen. Man sitzt zusammen an einem Tisch, in dessen Mitte ein Gasbrenner ist. Dann bestellt man einen Topf voll Brühe und alle möglichen Zutaten, von Fleisch über Fisch bis hin zum Gemüse. Problem: Es gibt keine englischen Speisekarten! Aber wir haben einen Schweizer Chinesen kennengelernt. Er hat alles für uns bestellt. So bekamen wir auch mal ein typisches chinesisches Gericht. Die Spezialität in diesem Restaurant war Fisch. Den musste/durfte man vorher sogar noch aussuchen… Wir sind einfach mal sitzen geblieben und haben aussuchen lassen 😉 Schade war, dass Fisch dort nicht filetiert wird. So wie es aussah, wurde der Fisch einfach nur in Stücke geschnitten, was ein bisschen schwer zu essen war! Dazu gab es bei uns noch Rindfleisch, Kartoffeln, Nudeln und Reis, sowie eine Art chinesischer Spinat, Pilze und Lotusblume. Sehr lecker, sollte man unbedingt mal probiert haben!
Durch die weiten Strecken die wir zurück gelegt haben, merkt man auch das unterschiedliche Klima deutlich. Peking liegt im Osten. Dort war es sehr warm, aber eher trocken. Pingyao – etwas westlicher – war dagegen schon ein wenig kühler, aber auch eher mit geringer Luftfeuchtigkeit. In Xi’an (Westen) war es im Vergleich zu Peking dann wirklich angenehm kühl. Suzhou und auch Shanghai liegen wieder ein ganzes Stück weiter süd-östlich. Es ist hier richtig schwül-warm, mit einer hohen Luftfeuchtigkeit.
Heute Mittag gings dann weiter mit dem Schnellzug (circa 270 km/h durchschnittlich) nach Shanghai. Zugfahren in China, egal welche Klasse oder Zug, ist ganz anders als in Deutschland. Am Bahnhof angekommen, wird zuerst das Gepäck (wie auch in der U-Bahn) durchleuchtet. Im Gebäude gibt es dann sogenannte waiting-areas. Das kann man sich wie an einem Flughafen vorstellen. An den großen Übersichtstafeln muss man schauen, von welchem Gate der Zug abfährt. Vor dem entsprechenden Gate wird dann gewartet, bis der Zug eingefahren ist oder das Gate geöffnet wird. Erst dann geht es weiter durch den ticket-check, immer nach unten, zum Bahnsteig. Dort darf man entweder gleich in den Zug einsteigen. Oder aber an der entsprechenden Nummerierung in der Schlange anstehen bis der Zug kommt. Es sind also niemals Personen auf dem Bahngleis, die nicht mit dem nächsten Zug fahren. Die Züge ‚rasen‘ auch ohne abzubremsen durch die Bahnhöfe durch, wenn sie dort nicht anhalten. Von daher gar keine so schlechte Lösung 😉