Xi’an – Die Terrakotta-Armee

Wir haben uns heute auf zum Publikumsmagneten in Xi’an gemacht, der Terrakotta-Armee. Sie ist mit den öffentlichen Bussen gut zu erreichen. Eingelesen haben wir uns dazu erst im Nachhinein, da (eigentlich war es ja zu erwarten) das allermeiste in Chinesisch beschrieben war und uns deshalb einiges unklar blieb. Leider half diesmal auch der Reiseführer nicht so wirklich weiter. Diese Infos wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten 😉

Die Terrakotta-Armee ist Teil des Mausoleums Qin Shihuangdis, einer chinesischen Grabanlage aus dem Jahre 210 v.Chr. Dieses wurde für den ersten chinesischen Kaiser, Qin Shihuangdi, nach dessen Krönung im Alter von 13 Jahren errichtet. Es soll eine unterirdische Nachbildung der Erde darstellen. Man vermutet, dass ungefähr 700.000 Menschen an dem Bau beteiligt waren. Das Mausoleum befindet sich 36 km von Xi’an entfernt und misst eine Fläche von 56 km². Chinesische Bauern haben im Jahr 1974 beim Brunnengraben rein zufällig die ersten Funde gemacht. Bis heute wurde wohl nur ein Viertel der gesamten Anlage freigelegt. Der Grabhügel, in welchem der Kaiser begraben worden sein soll, wurde bislang noch nicht geöffnet. Dies soll erst geschehen, wenn alle bisherigen Ausgrabungen vollständig bearbeitet worden sind.

Die Terrakotta-Armee gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sie besteht aus insgesamt 4 Gruben, welche circa 600 m östlich des Grabhügels liegen. Die erste Grube hat eine Fläche von 14.000 m². Dort befinden sich (nach Schätzungen, da noch nicht alles ausgegraben wurde) 6.000 unterschiedliche, lebensgroße Terrakottasoldaten sowie 40 Wagen mit Pferden aus Ton oder Bronze. Die Soldaten sind in einer Schlachtordnung aufgestellt. Die ersten drei Reihen bestehen aus Bogenschützen und bilden die Vorhut. Danach kommt die Hauptarmee. Rechts und Links der Hauptarmee steht die Flankendeckung. Zum Schluss kommt die Nachhut. Die zweite Grube beinhaltet 1.200 Soldaten und 89 Wagen auf einer Fläche von 6.000 m². Hier sind Infanteristen, Reiter, Bogenschützen und Streitwägen zu finden. In der dritten Grube befinden sich 78 Soldaten und 1 Wagen. Diese bilden den Kommandostab. Die letzte Grube ist leer. Alle Terrakotta-Soldaten sind unterschiedlich. Keiner gleicht dem anderen. Jede Figur besitzt einen anderen Gesichtsausdruck, andere Haltung und unterschiedliche Ausstattungsdetails. Wir haben bei der Besichtigung die Reihenfolge umgedreht, sodass das „Beste“ zum Schluss kam. Es sind auch lediglich 3 Gruben zu besichtigen, die leere Grube nicht.

Direkt um den Grabhügel sind Gruben mit Begleitbestattungen, Nebenhallen, eine Wohlhalle, eine Grube mit Zivilbeamten, sowie eine Grube mit bronzenen Streitwagen. In der Anlage waren darüber hinaus ein Pferdestall, eine Grube mit Kalksteinpanzern und –helmen, Wohnhäuser der Mausoleums-Beamten und Wächter, sowie Gruben mit seltenen Vögeln und Tieren und Tänzern und Artisten angelegt. All dies kann aber leider nicht besichtigt werden.

Etwa 20 m westlich des Mausoleums wurden noch zwei Bronze-Gespanne entdeckt. Sie sind die frühesten, größten und technisch fortgeschrittensten Bronzegespanne die in China bekannt sind. Beide Gespanne sind sehr aufwendig hergestellt. Sie sind etwa halb so groß wie in echt. Leider standen die Bronze-Gespanne im dunklen Keller des Museums und wurden von Menschenmassen umringt, sodass wir die Details gar nicht so genau betrachten konnten (bzw. wollten).

Gerade kommen wir von Asiens größter Fontänen- und Musikshow. Diese findet täglich bei der großen Wildganspagode statt. Das sieht richtig spektakulär aus :). Danach waren wir zum ersten Mal richtige gebratene Nudeln an einem Straßenstand essen.

6 Responses to Xi’an – Die Terrakotta-Armee

  1. Angelika H sagt:

    Hallo Ihr fleißigen Berichterstatter,
    freue mich bereits auf die Bilder, unglaublich, was diese Menschen alles bewegen, beinahe wie die Ameisen, diese Größenordnung kann ich nur erahnen, berührt mich,diese Vielfälltigkeit, was trieb diese Menschen wohl an?
    Gute Nacht und schöne Träume für Euch!

    • Thilo&Katharina sagt:

      Ja es ist teilweise echt unglaublich. Vor allem wenn man bedenkt, vor wie viel Jahren das alles errichtet wurde. Heutzutage gibt es eine Menge an Maschinen dafür, aber damals?!

  2. Ingrid und Siegfried sagt:

    Hallo ihr lieben toller Bericht wieder einmal wer schreibt denn diese informativen und ausführlichen Berichte ist ja eine wahnsinnige Arbeit aber weiter so wir freuen uns auf jeden Neuen und warten täglich darauf und natürlich auch auf die super Bilder wünschen euch weiterhin so eine tolle Zeit auch Oma Johanna verfolgt euere Reise mit Begeisterung o-ton Oma des ist als wenn man dabei wäre liebe Grüße aus Italien Ingrid und Siegfried

    • Thilo&Katharina sagt:

      Meistens ist Katharina für den Text verantwortlich und Thilo für die Bilder und den Rest. Manchmal aber auch umgekehrt. Vielleicht erkennt ihr es ja am Schreibstil 😉

  3. Helmut sagt:

    Hallo ihr Lieben,
    Danke für den wunderbaren Bericht. mit den sagenhaften Bildern. Ist wieder mal sehr interessant und informativ.
    Ich glaube das neue Objektiv hat sich schon mehr als gelohnt….

    Wo habt ihr all die Info’s her? Denn die Schriftzeichen sind für nicht zu entziffern (außer die Zahlen…)

    Viele Grüße, freue mich schon auf den nächsten Bericht..

    Thilo, ich glaub auf bild 8, in der Halle 1, sechste Reihe, zweiter Krieger von links habe ich einen entdeckt, der hat hat fast so einen Bart wie Du…)

    • Thilo&Katharina sagt:

      Vielleicht diente ja der Thilo als Vorlage? Man weiß es nicht… 😉

      Die Infos stammen aus dem Reiseführer, Internet und (wenn vorhanden) den englischen Informationen vor Ort.

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