Traum oder Albtraum? – Koh Rong

Am 17.11. ging es abends gleich weiter mit dem Nachtbus nach Sihanoukville, an der Küste von Kambodscha. Wir konnten sogar einige Stunden schlafen, da sich die Sitze in sleeper-Bussen um einiges weiter zurückstellen lassen. Pünktlich um 6 Uhr sind wir am Busbahnhof angekommen. Dort erwarteten uns wieder einmal Unmengen an TukTuk-Fahrern. Wir haben uns gleich ein Roller-TukTuk genommen, da uns versichert wurde, dass wir direkt an den Hafen zur Fähre gebracht werden. Letztendlich sind wir dann in einem Hotel mit Reisebüro gebracht worden. Hier sollten wir ein Ticket für 20 Dollar kaufen. Als der Angestellte meinte, dass sowohl Frühstück, als auch Mittagessen inbegriffen seien, wurden wir stutzig. Die Fähre sollte um 8 Uhr losfahren und dauert nur 2 Stunden. Warum also Mittagessen? Nach etlichen Rückfragen unsererseits sagt man uns, dass es sich um einen Schnorcheltrip handelt, der zur Insel Koh Rong führt. Nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hatten, mitsamt unserem Gepäck um mittlerweile 7 Uhr morgens. Irgendwann wurde dann herumtelefoniert und wir wurden mit einem TukTuk und den Tickets für einen one-way Transport zum nächsten Reisebüro gefahren. Dort hieß es erstmal wieder warten. Um 8:30 Uhr kam dann ein größeres TukTuk, welches uns zum Hafen fuhr. Die Überfahrt mit der Fähre war dann auch noch so eine Sache. Zweimal dachten wir, dass das Boot jetzt gleich kentert, da die Wellen so hoch waren. Zum Glück wurden wir nicht seekrank. Etliche andere Passagiere hingen über den Reling und fütterten die Fische ;-). Auf Koh Rong angekommen machten wir uns gleich auf die Suche nach einer ruhigen Unterkunft. Man kommt direkt im Dorf des Hauptstrandes an. Dort befinden sich, bis auf 1-2, auch alle Unterkünfte. Uns war nach etwas Ruhe zumute, da wir die letzte Woche nie richtig schlafen konnten. Mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass alles, wirklich alles ausgebucht war! Man sagte uns, dass wir nehmen sollen, was es noch gibt. Die letzte Nacht hätten etliche Leute in den Restaurants geschlafen. Also mussten wir wohl oder übel wieder zurück ins Dorf. Die Guesthouses hier sind komplett überteuert und sehr sehr einfach. Noch dazu direkt hinter den ganzen Bars gelegen. Mit etwas Glück konnten wir doch noch einen (teuren…) Bungalow auf dem Hügel ergattern.

Koh Rong ist die zweitgrößte Insel Kambodschas und ist 15 km lang und 9 km breit. Es gibt hier keine Straßen, nur kleine Wanderwege. Strom gibts vom Generator und das teilweise auch nur Abends :D.

Nach einer Mittagspause gingen wir gleich an den Strand. Der Hauptstrand ist okay, allerdings sind viele Leute hier. Das Dorf besteht eigentlich nur aus Unterkünften und Bars, die sich abendlich einen gegenseitigen Wettbewerb mit der lautesten Musik liefern. Nicht ganz das, was wir gesucht hatten.

Am nächsten Tag haben wir unsere Sachen gepackt und sind an den nächsten Strand gelaufen. Bei Flut ist das gar nicht so einfach ;-). Dort angekommen haben wir einen traumhaften weißen Sandstrand mit türkisblauem Wasser vorgefunden. Es waren auch kaum Leute dort. Da es so heiß war, waren wir eigentlich fast den ganzen Tag im Wasser :). Abends gabs dann noch leckeren Fisch und Shrimps vom Grill.

Heute ging es zum Long Beach, auf der gegenüberliegenden Seite. Dazu muss man circa 45 Minuten durch den Dschungel über die Insel laufen. Dort angekommen, meint man, dass man im Paradies gelandet ist. Das Wasser ist kristallklar, der Sand ist schneeweiß und der Strand ist unendlich lang. Thilo hat gleich mal wieder ein Hütte aus Sonnenschutz gebaut. So verbachten wir auch diesen Tag wieder nur am Strand mit faulenzen ;-).

Wie in der Überschrift geschrieben, ist die Insel ein echter Traum. Die Strände gleichen Bildern im Reisebüro. Dennoch wussten wir nie so recht ob es uns wirklich so gut gefällt. Auf der Insel herrscht ein riesiges Müll-Problem. Die hinteren Flächen der Strände, sowie das Dorf sind komplett zugemüllt. Daneben gibt es an den Stränden Sandfliegen. Wir sind von oben bis unten komplett verstochen. Die Regierung von Kambodscha hat außerdem angeblich beschlossen, in den nächsten 20 Jahren die Insel mit Flughafen, Golfplatz und 5-Sterne Resorts auszustatten. Auch hat es den Anschein, dass sich die Insel eher zu einer Party-Insel, als zu einem Erholungsort entwickelt. Zumindest rund um das Dorf. Es wird wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Koh Rong als günstige, naturbelassene und ruhige Insel mit Traumstränden passé ist.

3 Responses to Traum oder Albtraum? – Koh Rong

  1. Dagmar sagt:

    Hallihallo,
    diese Strände sind ja genial – perfekt zum erholen nach den harten Tagen. Könnt ihr uns nicht ein wenig Sonne und Wärme nach Deutschland schicken? Angenehme und erholsame Tage und liebe Grüße Dagmar

  2. uli sagt:

    …thilo war schon immer ein mesiter im sandeln und hütten bauen …

  3. Tanja sagt:

    Ja WAHNSINN! Das sind Strände, da wird man ja gelb vor Neid. :-)

    Aber ich gönn es euch von Herzen!!! :-)

    Genießt die Zeit!

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